Das Universitätsspital Basel redimensioniert sein Bauprogramm
Das Universitätsspital Basel (USB) hat das Bauprogramm auf dem Campus Gesundheit redimensioniert. Vom geplanten Klinikum 3 wird vorerst nur der Sockel gebaut. Dank weiteren Optimierungen des Flächenbedarfs kann das USB für die nächsten 20-30 Jahre auf den Bau des Turms verzichten. Als langfristige Option wird die Ergänzung mit dem Turm offengehalten. So gewährleistet das USB die nachhaltige Versorgung der Bevölkerung und den Spitalbetrieb.
2025-02-26, 09:55 Uhr
Das USB ist und bleibt das Rückgrat der Gesundheitsversorgung der Region Nordwestschweiz. Zur Erfüllung dieser Aufgabe benötigt es eine moderne, leistungsfähige Infrastruktur auf seinem Campus. Mit der Erneuerung der Infrastruktur und mit der laufenden Verbesserung der Flächenproduktivität sichert das USB für die nächsten 20-30 Jahre einen zeitgemässen Spitalbetrieb.
Nach dem Betriebsdefizit von 2023 hat das USB seine Arealplanung erneut einer gründlichen Aktualisierung und Überprüfung unterzogen. Das Ziel bleibt eine bedarfsgerechte und moderne Infrastruktur auf dem Campus, die auch finanziell tragbar ist. Im Geschäftsjahr 2024 konnte das USB seine finanziellen Eckwerte gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern.
Die Analyse des Generationenprojekts «Campus Gesundheit» erfolgte unter Einbezug aller relevanten Gesichtspunkte, die eine ausreichende und optimierte Versorgung erlauben (betrieblich, ärztlich, pflegerisch, bauplanerisch und ökonomisch). Ein wesentlicher Faktor für die effiziente Leistungserbringung sind kurze Wege sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die in die Behandlung eines Patienten oder einer Patientin involvierten Teams. Deshalb bleiben möglichst viele Leistungen auf dem Campus konzentriert. Die aktualisierte Arealplanung erlaubt dank Prozessoptimierungen, Ambulantisierung und Verdichtungen einen Verzicht auf rund 6400 m2 Nutzfläche.
Der so optimierte Flächenbedarf kann mit dem bereits im Bau befindlichen Klinikum 2 und einem auf den Sockel reduzierten Neubau Klinikum 3 gedeckt werden. Auf die Realisierung des Turms wird vorerst verzichtet, jedoch wird der Turm als langfristige Option offengehalten. Die Ausgestaltung des Attikageschosses wird dabei so geplant, dass sich auch für den Sockelbau ohne Turm eine funktional wie städtebaulich gute Lösung ergibt.
Das Vorgehen wurde mit dem Gesundheitsdepartement Basel-Stadt und dem Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt abgesprochen.
Bereits im Bau ist der Ersatz des Klinikums 2: Phase 1 wurde Anfang 2024 gestartet und soll 2033 betriebsbereit sein, der Bau von Phase 2 ist für 2035-2042 geplant. Der Sockel Klinikum 3 soll ebenfalls bis ca. 2033 erstellt werden.
Das USB bleibt dabei innerhalb des von ihm selbst gesetzten Investitionsrahmens von 1.7 Mrd. Franken zzgl. Teuerung für die Realisierung der Neubauten Klinikum 2 und Klinikum 3 über die nächsten 17 Jahre. Durch den vorläufigen Verzicht auf den Turm Klinikum 3 resultieren Minderinvestitionen von rund 200 Millionen Franken. Zudem reduziert das USB im Sinne der Nachhaltigkeit den ökologischen Fussabdruck und hält zugleich künftigen Generationen mit der möglichen Ergänzung des Turms Klinikum 3 die Option zur Verdichtung des Campus offen.
Auf zusätzlichen Flächenbedarf für künftige Generationen deuten der stetige Zuwachs an Patienteninnen und Patienten und aktuelle Trends hin: Aus Qualitäts- und Kostenüberlegungen setzt sich ein patientenzentrierter Versorgungsablauf durch, der eine dezentrale Grundversorgung nahe am Wohnort mit leistungsfähigen Zentren für hochkomplexe und schwere Fälle kombiniert. Das zeigt sich bereits heute an den zahlreichen engen Kooperationen, mit denen das USB beispielsweise für das Kantonsspital Baselland Leistungen in der Radioonkologie, der Pathologie und mit dem Herzkatheterlabor übernimmt. Oder im progressiven Versorgungsmodell, gemäss welchem das USB mit dem Hôpital du Jura kooperiert und Patientinnen und Patienten aus dem Kanton Jura mit komplexen Krankheitsbildern behandelt.
Der Grosse Rat bzw. die zuständige Bau- und Raumplanungskommission werden sich nun wieder mit dem Bebauungsplans befassen können. Das USB hatte zuvor bis zu seiner Überprüfung der Arealplanung um Sistierung dieses Geschäfts gebeten.