Studie zum Diphtherie-Ausbruch im Bundesasylzentrum Basel

Eine Studie des Universitätsspitals Basel analysiert den Ausbruch von Diphterie im Bundesempfangszentrum für Asylsuchende in Basel vom Sommer 2022. Insbesondere soll die Studie den verantwortlichen Stellen dazu dienen, ihre bisherigen Konzepte zu überprüfen und zu überarbeiten.

2024-04-25, 13:00 Uhr

2018 wurden durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und das Staatssekretariat für Migration (SEM) nationale Empfehlungen zur Verhütung und zum Ausbruchsmanagement von übertragbaren Krankheiten in den Asylzentren des Bundes und der Kantone erarbeitet. Diese umreissen grob das Vorgehen in den Zentren bei verschiedenen Infektionserkrankungen, inklusive der Diphtherie, und machen ferner Empfehlungen zur Verabreichung prioritärer Impfungen in den Empfangszentren.

 

Im Sommer 2022 kam es in mehreren Schweizer Empfangszentren, wie auch in anderen europäischen Ländern, zu Ausbrüchen von Diphtherie unter den Gesuchstellenden. In der nun vorliegenden Studie haben die Forschenden am Beispiel des Bundesasylzentrums Basel nicht nur die Diphtheriefälle aus medizinischer und epidemiologischer Sicht aufgearbeitet, sondern auch untersucht, wie das Ausbruchsmanagement funktioniert hat und wo sich in der Praxis Herausforderungen ergaben. Die Studie zeigt u.a. auf, wo sich in den Abläufen zwischen Ankunft, Eintrittsuntersuchung, allfälligen diagnostischen Tests und Diagnose relevante Verzögerungen ergeben. Zudem zeigen nun erstmals quantitative Daten, ob und wie Gesuchstellende nach Ankunft Impfungen tatsächlich erhalten und wodurch hier konkret Umsetzungsprobleme entstehen.

 

Quantitative Daten zum Gesundheitsmanagement in den Asylzentren sind in der Schweiz bisher rar, da ein zentrales oder institutionsgebundenes elektronisches Dokumentationssystem hierfür fehlt. So stützt sich auch diese Untersuchung im Wesentlichen auf eine Untersuchung von Papierdokumentationen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie können auch den zuständigen kantonalen und nationalen Stellen dazu dienen, die bisherigen Empfehlungen sowie Umsetzungskonzepte anhand des konkreten Ausbruchs zu überprüfen und zu überarbeiten.

Medienauskunftsstelle

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Nicolas Drechsler

Leiter

Kommunikation & Medien

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