Besser über Krankheit und Tod sprechen

Im TV-Beitrag von «gesundheit heute» berichtet Claudia Mighali, wie sie die Zeit im Spital erlebt hat: «Die Ärzte haben sicher ihr Bestes getan. Aber ich hatte nie das Gefühl zu wissen, was läuft und wie es weitergeht.» Heute besucht sie die Spezialsprechstunde für die Aufarbeitung posttraumatischer Belastungsstörungen von Patient*innen der Intensivstation und ihrer Angehörigen (Post-ICU Sprechstunde).

Das Universitätsspital Basel (USB) bietet hiermit ein interprofessionelles derzeit schweizweit einzigartiges Angebot für Patient*innen und Angehörige nach kritischer Krankheit. Claudia Mighali wird von Prof. Sabina Hunziker betreut, der Leiterin der Medizinischen Kommunikation und stellvertretenden Chefärztin für Psychosomatik. «Ich bin überzeugt davon, dass Kommunikation vor allem in solchen kritischen Situationen sehr mächtig ist», sagt Prof. Hunziker. «Auch Monate nach dem Ereignis kann das, was wir Ärztinnen und Ärzte gesagt haben, noch Wirkung haben.»

Entscheidend ist laut Hunziker die Balance zwischen Empathie und Faktenvermittlung. Patientinnen und Patienten sollen komplexe Informationen besser erfassen und sich merken können. Die Professorin bildet Medizinstudent*innen an der Universität Basel und Ärzt*innen am USB in kommunikativer Kompetenz aus.

Schlagzeilen gemacht hat eine aktuelle Studie des Basler Teams: Die Bevölkerung unterschätzt das Risiko von Tod und neurologischen Schäden nach einer Reanimation stark. Schon wenige Sekunden nach einem Herzkreislaufstillstand wird das Gehirn irreparabel geschädigt. Wie sinnvoll ist eine Wiederbelebung unter diesen Umständen? Wie können der Bevölkerung Entscheidungshilfen für diese schwierige Frage zur Verfügung gestellt werden? Daran arbeitet Sabina Hunziker mit ihrem Team.