Ricky van Wolfswinkel: erfolgreiche OP nach zufälligem Aneurysma-Fund

Ricky van Wolfswinkel, ein erfolgreicher niederländischer Fussballspieler, der auch für den FC Basel spielte, musste nach einem Zusammenprall auf dem Spielfeld eine unerwartete Diagnose verkraften: ein Aneurysma im Gehirn. Diese zufällige Entdeckung veränderte sein Leben. Im Gespräch mit Professor Marios Psychogios, Abteilungsleiter der Neuroradiologie am Universitätsspital Basel, beleuchtet er rückblickend sein Erlebnis.

2024-06-21, 14:30 Uhr

Vor viereinhalb Jahren, nach einem Zusammenprall im Hinspiel der Champions-League-Qualifikation gegen den LASK (Linzer Athletik-Sport-Klub) wurde beim damaligen FC Basel Fussballspieler Ricky van Wolfswinkel eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. Bei der Untersuchung am Universitätsspital Basel wurde zufällig auch ein 11 mm grosses Aneurysma im Gehirn festgestellt. Ein Aneurysma ist eine Aussackung eines Blutgefässes, die aufgrund von Schäden an der Gefässwand entsteht.

 

Für den leidenschaftlichen Fussballer war diese Nachricht ein schwerer Schlag. «Ich wusste nicht, was ein Aneurysma ist, und wollte einfach nur wieder Fussball spielen», erinnert sich Ricky.

 

Professor Marios Psychogios, Leiter der Neuroradiologie am Universitätsspital Basel, betonte die Dringlichkeit einer schnellen Behandlung. Ricky unterzog sich einem minimalinvasiven Eingriff, bei dem ein sogenannter Flow Diverter durch seine Handgelenksarterie über einen Katheter in das Gehirn eingeführt wurde. Dieses engmaschige Röhrchen schützt die beschädigte Region des Blutgefässes und lenkt den Blutfluss um das Aneurysma. «Das Gefäss wächst entlang des Flow Diverters und bildet eine neue, gesunde Wand» erklärt Professor Psychogios.

 

Ricky muss noch bis Sommer 2024 täglich Blutverdünner einnehmen, um das Risiko eines Schlaganfalls zu minimieren. Die Erfahrung hat seine Prioritäten und seine Sichtweise auf das Leben verändert. «Ich habe gelernt, die kleinen Dinge im Leben mehr zu schätzen. Gesundheit und Zeit mit Familie und Freunden sind das Wichtigste» sagt er.

 

Trotz der Herausforderungen und der langen Genesungsphase kämpfte sich Ricky zurück auf das Spielfeld. «Heute geht es mir sehr gut, ich spiele immer noch Fussball und mache immer noch Tore», betont er. «Sogar mit dem Kopf.»

Ihr Kontakt

Universitätsspital Basel

Prof. Marios Psychogios

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