Lebendspende und Nierentransplantation: Fortschrittliche Chirurgie schenkt neues Leben

Die Nierentransplantation ist ein lebensrettender Eingriff für Menschen mit Nierenversagen. Dank moderner, minimalinvasiver Techniken kann der Eingriff heute besonders schonend durchgeführt werden. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist die Geschichte von Ralph und Christina Ummel.

2024-10-10, 14:00 Uhr

Ralph Ummel leidet an einer erblich bedingten Zystennierenerkrankung, bei der sich flüssigkeitsgefüllte Zysten in den Nieren bilden und so die Funktion schleichend beeinträchtigen. Obwohl der Verlauf der Erkrankung lange symptomlos bleibt, verschlechterten sich seine Nierenwerte zunehmend. Die Folge: strenge Ernährungsumstellungen und letztlich die Notwendigkeit einer Dialyse. 
Doch solange wollte das Ehepaar nicht warten. Christina Ummel lässt sich testen und erfährt, dass ihre Niere kompatibel ist. Sie entschliesst sich für eine Lebendnierenspende an ihren Mann.

 

Dank medizinischer Fortschritte konnte die Transplantation minimalinvasiv durchgeführt werden. Der Eingriff, geleitet von PD Dr. Thomas Wolf, dem stellvertretenden Chefarzt der Transplantationschirurgie am Universitätsspital Basel, wurde mit Unterstützung des Da Vinci-Roboters durchgeführt. Neu werden sowohl Organentnahme – als auch die Implantation mit dem Da Vinci Roboter durchgeführt. Der grosse Vorteil, minimaler Hautschnitt, doch der Zugang ist auch kleiner und braucht Erfahrung. 

 

PD Dr. Thomas Wolff erklärt: «Im Prinzip sind es drei Dinge, die gemacht werden müssen: Die Arterie von der Niere wird an die Beckenarterie angeschlossen. Die Vene von der Niere wird an die Beckenvene angeschlossen. Und zuletzt wird der Harnleiter, welcher mit der Niere kommt, an die Harnblase angeschlossen».
Während im einen Operationssaal der Empfänger auf die Operation vorbereitet wird, läuft parallel im anderen Saal die Entnahme der Spenderniere. Nachdem diese entnommen und gekühlt wurde, wird sie über einen kleinen Schnitt in der Nähe des Bauchnabels in den Körper des Empfängers eingebracht.


Nach dem Eingriff trägt Ralph Ummel nun drei Nieren, seine eigenen bleiben im Körper und verkümmern langsam. Bereits wenige Wochen nach der Operation waren kaum noch Spuren zu sehen. Er ist dankbar für das Geschenk seiner Frau und das neu gewonnene Lebensgefühl.

 

Christina Ummel lebt seit der Spende ohne Einschränkungen mit nur einer Niere. Für das Ehepaar ist das Leben nun wieder unbeschwert, und Ralph kann sich endlich wieder ohne strenge Diätvorgaben dem Genuss des Lebens widmen. «Ich habe meinen alten Mann wieder und wir können wieder mit Genuss essen» erzählt Christina glücklich.

 

Mehr dazu im TV-Beitrag von «gesundheit heute».

 

Disclaimer:

In folgendem Beitrag werden Szenen gezeigt, in denen Operationen oder medizinische Eingriffe zu sehen sind (02:31–04:26’).

Ihr Kontakt

Universitätsspital Basel
PD Dr. Thomas Wolff
Stv. Chefarzt
Gefäss- und Transplantationschirurgie
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