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Angebot

Wir bieten Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck eine umfassende Abklärung und ein individuelles Behandlungskonzept von nicht-medikamentösen Lebensstilmassnahmen bis hin zu interventionellen Behandlungsmöglichkeiten. Dies beinhaltet die Möglichkeit einer langfristigen Betreuung inkl. Mitbehandlung und Optimierung weiterer Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie zum Beispiel das Cholesterin.

 

Das Universitäre Zentrum für Hypertonie ist durch die Europäische Gesellschaft für Hypertonie als Exzellenz-Zentrum zertifiziert.

 

Sorgfältige Diagnosestellung:

Bei bis zu 10% der Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck findet sich eine zugrundeliegende Erkrankung, die die erhöhten Blutdruckwerte mit sich bringt. Wir verfügen über alle diagnostischen Möglichkeiten, um diese zu erkennen, abzuklären und gezielt zu behandeln.

Darüber hinaus gehört zur Abklärung die Erfassung der weiteren Herz-Kreislauf Risikofaktoren, wie auch der möglicherweise bestehenden, stummen Schäden an verschiedenen Organen wie z.B. Herz, Nieren oder Gehirn.

Individuelle Therapiekonzepte:

 

Die umfassende Abklärung lässt individuelle Therapiekonzepte zu. So können z.B. verschiedene Hormonstörungen gezielt medikamentös oder operativ behandelt werden. Lässt sich keine zugrundeliegende Erkrankung erkennen, so begleiten wir Sie auf dem Weg zu einer bestmöglichen Herz-Kreislauf Vorsorge und Blutdruckeinstellung durch die Förderung eines gesunden Lebensstils, idealen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten und Katheter-gestützten Techniken wie zum Beispiel der renalen Denervation.

Strukturierte Nachsorge:

Meist ist der Bluthochdruck, gegebenenfalls mit bestehenden Organbeteiligungen, eine chronische Erkrankung. Im Lauf des Lebens ist es wichtig das Behandlungskonzept und die Medikamentenwahl regelmässig zu überprüfen und je nach Situation anzupassen. Dies zum Beispiel auch in speziellen Situationen wie während oder nach einer Schwangerschaft. Dabei behalten wir stets alle Ihre Risikofaktoren im Blick.

In der Hypertonie-Sprechstunde klären wir das Vorliegen eines Bluthochdrucks, auslösender Faktoren, begleitender Risikofaktoren und Begleiterkrankungen oder Organschädigungen ganzheitlich ab. Alle Abklärungen, Resultate und Therapieoptionen besprechen wir anschliessend in aller Ruhe mit Ihnen Während der Therapie werden Sie durch Ihre Ansprechpartnerin oder Ihren Ansprechpartner begleitet.

 

Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, verabreden wir mit Ihnen regelmässige Kontrollen und Nachsorgen innerhalb eines strukturierten Konzepts zur kardiovaskulären Prävention. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Ihren Hausärztinnen und Hausärzten.

Das Vorliegen eines Bluthochdrucks vor oder während der Schwangerschaft, sowie nach der Geburt und während der Stillzeit, benötigt eine spezielle Medikamentenwahl und eine engmaschige Kontrolle und Anpassung. Wir begleiten Sie, sofern Sie das wünschen auch telemedizinisch. 

 

Das Vorliegen von Blutdruckerkrankungen in oder direkt nach der Schwangerschaft erhöht das Risiko später Herzkreislauferkrankungen zu entwickeln. Wir beraten Sie bezüglich der vorbeugenden Massnahmen, führen diese durch und begleiten Sie dabei.

Am Universitären Zentrum für Hypertonie stehen uns die kompletten Möglichkeiten zur Diagnosestellung und Abklärung des Bluthochdrucks, allfälliger Auslöser und Begleiterkrankungen zur Verfügung. Vor jeder Sprechstunde führen wir standardisierte automatisierte Blutdruckmessung durch. Ergänzend untersuchen wir Blut und Urin, um weitere Risikofaktoren und Begleiterkrankungen oder hormonelle Störungen zu erkennen oder nachzukontrollieren. Je nach Situation führen wir ausserdem verschiedene technische Untersuchungen wie z.B. Elektrokardiogramm, 24-Stunden-Blutdruckmessungen, -EKG, spezielle Blutdruckmessungen, Messungen der Sauerstoffsättigung, bildgebende Untersuchungen von Herz, Nieren oder Gefässen oder Augenuntersuchungen durch. 

 

Als eines der wenigen Zentren in der Schweiz bieten wir eine hochspezialisierte Untersuchung an, bei der wir Katheter-gestützt gezielt Blutproben direkt aus den Nebennierenvenen entnehmen. Diese Nebennierenvenenkatheterisierung dient dazu, Hormonstörungen, insbesondere im Aldosteronstoffwechsel (dieser wirkt auf die Nieren und auf den Wasserhaushalt), zu diagnostizieren. Dabei geht es um Erkrankungen wie den Hyperaldosteronismus oder Morbus Conn, bei denen die Nebennieren zu viel Aldosteron produzieren. Diese Überproduktion kann die Ursache eines Bluthochdrucks sein. Durch die Untersuchung können wir genau feststellen, ob nur eine oder beide Nebennieren betroffen sind, was wichtig für die weitere Behandlung ist.

Wir bieten Ihnen eine individuell für Sie angepasste Therapie unter Berücksichtigung aller Herz-Kreislauf Risikofaktoren und Begleiterkrankungen an. Diese beinhaltet, je nach Situation, Beratungen zur Förderung eines gesunden Lebensstils und verschiedene Medikamente, die zumeist in Kombination eingesetzt werden. In speziellen Fällen können aber auch interventionelle Verfahren wie zum Beispiel eine Katheter-gestützte renale Denervation, eine Behandlung von Engstellen (Stenosen) der Nierenarterien mit Stents oder operative Therapien z.B. bei hormonellen Störungen zum Einsatz kommen.

Besonders komplexe Situation diskutieren wir dienstags oder freitags an unseren interdisziplinären Fallbesprechungen - dem Hypertonie-Board.

 

Am Hypertonie-Board werden Abklärungs- und Behandlungsempfehlungen festgelegt.  Das Board setzt sich aus Spezialistinnen und Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen zusammen, was eine ganzheitliche Beurteilung der Erkrankung erlaubt.

 

Auch Ihre überweisende Ärztin / Ihr überweisender Arzt kann daran teilnehmen.

 

Informationen

Die Begriffe schwer einstellbare, therapie-resistente und therapie-refraktäre Hypertonie werden häufig synonym verwendet. 

 

Europäische Bluthochdruckleitlinien verwenden den Begriff der resistenten (oder auch Therapie-resistenten) Hypertonie. Diese ist definiert als eine unzureichende Blutdruckkontrolle (in der Regel >140/90 mmHg) trotz angemessener Lebensstilveränderungen und einer medikamentösen Therapie mit mindestens drei geeigneten Wirkstoffen in optimaler oder maximal verträglicher Dosierung. Die resistente Hypertonie ist im Vergleich zur arteriellen Hypertonie keine eigenständige Erkrankung, ist aber ein Indikator für ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck-assoziierte Endorganschäden, zum Beispiel an Herz oder Nieren, und für das Vorliegen einer sekundären Hypertonie. Einer sekundären Hypertonie liegt per definitionem eine identifizierbare und potenziell behandelbare Ursache (zum Beispiel eine Nierenarterienstenose oder eine hormonelle Erkrankung) zugrunde. Daher wird empfohlen, dass Patientinnen und Patienten mit einer resistenten Hypertonie zur weiteren Behandlung und Abklärung an spezialisierte Zentren angebunden sind.

 

Die Begriffe schwer einstellbare und Therapie-refraktäre Hypertonie sind nicht einheitlich definiert. Wohingegen die schwer einstellbare Hypertonie auch Situationen umfassen kann, in denen die Blutdruckeinstellung nicht nur aufgrund zu hoher sondern phasenweise auch zu niedriger Blutdrücke erschwert ist, bezeichnet die refraktäre Hypertonie häufig noch schwerere Verlaufsformen als die resistente Hypertonie..

Als sekundäre Hypertonieformen bezeichnet man einen Bluthochdruck welcher durch spezifische Erkrankungen ausgelöst wird. Hierfür kommen zum Beispiel Erkrankungen der Hormone (z.B. primärer Hyperaldosteronismus/M. Conn, Phäochromozytom, Hypercortisolismus/M. Cushing), Nierenerkrankungen (Niereninsuffzienz aus verschiedenen Gründen), Gefässerkrankungen (z.B. Nierenarterienstenosen, Aortenisthmusstenose) in Frage.

 

Viele dieser Erkrankungen lassen sich gezielt behandeln, sei es durch bestimmte Medikamente, durch Operationen oder durch bestimmte Hilfsmittel. Aus diesem Grund suchen wir beim Vorliegen von Hinweisen auf mögliche sekundäre Hypertonieformen z.B. mittels Bluttests, speziellen Ultraschall- oder anderen radiologischen Untersuchungen oder mittels spezieller Apparate gezielt nach diesen Erkrankungen.

 

Sowohl in der Diagnostik als auch bei der Behandlung der sekundären Hypertonieformen arbeiten wir eng mit den entsprechenden Spezialisten zusammen und begleiten Sie auf diesem Weg.  

Der Bluthochdruck kann zu Schädigungen an verschiedenen Organen führen. Man unterscheidet die «klinischen» und «subklinischen» Schäden.  "Subklinische" Schäden bedeutet, dass bereits Schädigungen bestehen, diese aber noch nicht zu Beschwerden führen.

 

Die betroffenen Organe sind insbesondere Herz, Blutgefässe, Nieren, Hirn und Augen. Je nach klinischer Situation suchen wir nach Verdickungen des Herzmuskels und Veränderungen der Herzkammern, nach Herzrhythmusstörungen, nach Verkalkungen in den Blutgefässen, nach Eiweissspuren im Urin, Grössenveränderungen der Nieren, Ablagerungen im Gehirn oder Veränderungen der Blutgefässe im Auge. 

 

Die subklinischen Schäden gelten als Warnsignale vor den klinischen Schädigungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Sie helfen uns, Ihnen die richtige Therapie zur Verhinderung von klinischen Schäden zukommen zu lassen.

Da trotz meist gut verträglicher und effektiver blutdrucksenkender Medikamente nicht immer eine ausreichende Blutdruckkontrolle erreicht werden kann, wurden mehrere interventionelle, das heisst minimalinvasive Katheter-gestützte Therapieverfahren zur Behandlung der Hypertonie entwickelt. Die renale Denervation ist die am besten untersuchte interventionelle Bluthochdrucktherapie und wird inzwischen auch von den europäischen Bluthochdruck-Leitlinien als Therapiemöglichkeit empfohlen.

 

Das Ziel der renalen Denervation ist die Aktivität des sympathischen Nervensystems ("Stressnervensystems") zu reduzieren. Eine Überaktivität des sympathischen Nervensystems trägt zur Entwicklung und zum Voranschreiten verschiedener Herz-Kreislauf-Erkrankungen, unter anderem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Nierenerkrankungen und Diabetes bei. Durch die renale Denervation wird ein Teil der sympathischen Nervenfasern, die netzförmig entlang der Nierenarterie verlaufen, abladiert ("verödet").

 

Der Eingriff wird ähnlich einer Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. Als Gefässzugang dient vorwiegend die Oberschenkelarterie (Arteria femoralis), die unmittelbar unterhalb des Leistenbandes punktiert wird. Unter Röntgendurchleuchtung werden spezielle Katheter in die Nierenarterie eingebracht. Für die renale Denervation stehen verschiedene Kathetersysteme zur Verfügung, die meisten basieren auf Radiofrequenz- oder Ultraschallenergie. In der Regel werden die Arterien der linken und der rechten Nieren behandelt. Nach der Behandlung wird der Denervationskatheter entfernt, sodass keine Implantate im Körper verbleiben.

 

Die Punktion der Oberschenkelarterie erfolgt unter lokaler Betäubung. Während des Eingriffs werden Schmerzmedikamente gegeben. Eine Allgemeinanästhesie (umgangssprachlich Narkose) ist nicht erforderlich.

Selbsthilfeorganisationen und weiterführende Links