Placebo Studie in der Schmerztherapie

Klinische Studien haben bereits mehrfach gezeigt, dass Placebo wirkt. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen nun, dass sogar offen kommunizierte Placebos – bei denen Patient*innen über die Verabreichung und die Wirkung von Placebo informiert sind – sich in ihrer Wirkung nicht von den verblindeten Placebos unterscheiden, bei denen weder Patient*innen noch Ärzt*innen wissen, ob es sich um ein Placebo oder den tatsächlichen Wirkstoff handelt.

2024-03-28, 15:30 Uhr

Das Team des Universitätsspital Basel bestehend aus PD Dr. Cordula Netzer, Leitende Ärztin Spinale Chirurgie, Dr. Tobias Schneider, Leitender Arzt Schmerzmedizin und Dr. Dilan Sezer, Psychologin erforschen die Wirkung von offen kommunizierten postoperativen Placebos.

 

In diesem Studienprojekt wird erstmals die Wirksamkeit von offen verabreichten Placebos zur Behandlung von Schmerzen nach wirbelsäulenchirurgischen operativen Eingriffen als ergänzende Option zur etablierten Schmerztherapie untersucht.

 

Der Placebo-Effekt nutzt die absteigende Schmerzbahn im Gehirn aus, um Schmerzen zu modulieren. Patient*innen können standardmässig nach der Operation ihre Schmerzbehandlung selbst regulieren, indem sie eine Morphin-Pumpe aktivieren.

 

Bis zu 50% der Wirkung starker Schmerzmittel ist jedoch auf andere Faktoren zurückzuführen als auf den eigentlichen Wirkstoff des Medikaments. Eine dieser Faktoren sind die Erwartungen an die Behandlung. Daher ist das medizinische Ritual notwendig, um eine angemessene Schmerztherapie zu gewährleisten. Nicht nur das Ritual, sondern auch der Behandlungsort, die therapeutische Beziehung und die Aufklärung über die Behandlung spielen für den Placebo-Effekt eine wichtige Rolle.

 

Mehr dazu im TV-Beitrag von gesundheit heute. 

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