Bluthochdruck: Eine unterschätzte Gefahr
Bluthochdruck ist eine weit verbreitete, aber oft unerkannte Erkrankung, die erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Ein zu hoher Blutdruck kann langfristig zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und anderen schweren Erkrankungen führen. In diesem Beitrag gehen wir auf die Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und zwei eindrückliche Patientengeschichten ein, die zeigen, wie komplex die Behandlung von Bluthochdruck sein kann.
2025-03-12, 16:30 Uhr
Der ideale Blutdruck liegt unter 120/70 mmHg. Kritisch wird es, wenn Werte über 140/90 mmHg erreicht werden – dann empfehlen Ärzte meist eine medikamentöse Behandlung. Besonders Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Nierenproblemen sollten bereits ab einem Wert von 130 mmHg Massnahmen ergreifen.
Bluthochdruck ist weit verbreitet: Rund 1,7 Millionen Menschen in der Schweiz sind betroffen. So auch Andreas und Matthias.
Die Geschichte von Andreas
Andreas bemerkte bereits in den 90er-Jahren, dass sein Blutdruck zu hoch war, sodass sein Hausarzt ihm Medikamente verschrieb. Doch trotz verschiedener Präparate konnte der Blutdruck nicht ausreichend gesenkt werden – und die Nebenwirkungen waren massiv.
Er suchte zahlreiche Ärzte auf, doch die Ursache für seinen Bluthochdruck blieb lange unklar. Schliesslich wurde er im Zentrum für Hypertonie am Universitätsspital Basel untersucht, wo Expert*innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammenarbeiten, um auch komplexe Fälle zu behandeln. Nach einer Hirnblutung, die vermutlich durch seinen unkontrollierten Bluthochdruck verursacht wurde, fand man endlich eine Medikation, die seinen Blutdruck stabilisierte. Trotz weiterhin bestehender Nebenwirkungen nimmt Andreas seine Medikamente täglich ein – ein Kompromiss, den viele Bluthochdruckpatienten eingehen müssen.
Die Geschichte von Matthias Glattacker
Matthias Glattacker litt über Jahrzehnte an massiven Blutdruckschwankungen und regelrechten Bluthochdruckattacken. Seine Werte lagen oft bei 170/100 mmHg oder höher. Mit der Zeit entwickelte er Angst vor diesen Anfällen, was die Situation zusätzlich belastete. Viele Ärzte konnten keine konkrete Ursache für seine Beschwerden finden, und seine Medikamente brachten keine ausreichende Besserung.
Erst als er mit einer Darmentzündung ins Universitätsspital Basel kam, wurde eine gezielte Ursachenforschung betrieben – mit Erfolg: Die Diagnose lautete Conn-Syndrom, eine hormonelle Störung der Nebennieren, die den Blutdruck steigen lässt. Mit einer passenden Medikation konnten seine Werte auf 130/70 mmHg gesenkt werden. Diese Diagnose war für ihn ein Wendepunkt, da er endlich eine Erklärung für seine langjährigen Beschwerden erhielt. Sein Vertrauen ins Leben kehrte zurück, und er kann wieder Sport treiben.
PD Dr. Thilo Burkard im Gespräch
Im Studio spricht PD Dr. Thilo Burkard mit Moderatorin Dr. Jeanne Fürst über die Herausforderungen der Bluthochdrucktherapie. Die Behandlung von Bluthochdruck ist ein Marathon und kein Sprint: Die richtige Medikation muss individuell gefunden und langfristig eingenommen werden. Neben Medikamenten spielt der Lebensstil eine entscheidende Rolle – regelmässige Bewegung, Gewichtsreduktion und eine salzarme Ernährung können den Blutdruck positiv beeinflussen.
Bluthochdruck ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die oft keine Beschwerden verursacht, aber schwerwiegende Folgen haben kann. Die Geschichten von Andreas und Matthias Glattacker zeigen, dass eine individuelle Diagnostik und Therapie entscheidend sind. Dank neuer Behandlungsmethoden können Betroffene heute ihre Werte besser kontrollieren und ihre Lebensqualität erheblich verbessern.
Mehr dazu im TV-Beitrag von «gesundheit heute».
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Universitätsspital Basel
Universitäres Zentrum für Hypertonie