«Die Lernenden werden hier super betreut!»

1. Dezember 2021, Annick Wangler

 

Verena Radinger ist 21 Jahre alt, kommt aus Linz in Österreich und macht einen Erasmus-Austausch am USB in der Medizinischen Kurzzeitklinik. Die Bachelorstudentin der Gesundheits- und Krankenpflege erzählt, was ihren Austausch am USB so spannend macht.

2023-11-29, 12:59 Uhr

Verena, wie ist es, in der Medizinischen Kurzzeitklinik zu arbeiten? Eine Station, die Du aus Österreich so gar nicht kennst?

 

An meinem ersten Tag dachte ich schon kurz: «ok, alles anders (lacht)!». In meinen bisherigen Praktika in Österreich habe ich das Bezugspflegesystem, wie es am USB praktiziert wird, noch nicht kennengelernt. Wir arbeiten meistens in zwei Gruppen und teilen uns die Patientinnen und Patienten auf. Hier bin ich quasi von Anfang bis zum Schluss für eine Person zuständig. Das finde ich super. Denn so weiss der Patient, die Patientin, «die betreut mich heute». Und ich weiss immer, was gerade los ist. 


Was ist sonst noch anders am USB?

 

Ich finde es super, wie eng die Lernenden hier betreut werden. In Österreich haben wir so genannte Praxisanleiterinnen und -anleiter. Das sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger, die eine Zusatzausbildung zum praktischen Anleiten haben. Sie sind im Pflegealltag integriert und beurteilen uns auch durch die Beobachtungen und Feedbacks anderer Kolleginnen und Kollegen. Hier haben wir Berufsbilderinnen und Berufsbildern, die eigentlich nur für uns Lernende da sind. Wir bekommen auch Coachings, da können wir uns eine Situation aussuchen. Zum Beispiel: «Ich möchte einen Zugang legen». Und dann üben wir das zusammen. Ich muss sagen, ich lerne in dem Praktikum extrem viel und würde es meinen Kolleginnen und Kollegen auf jeden Fall weiterempfehlen.  


Würdest du in Zukunft gerne am USB arbeiten?

 

Ja, das könnte ich mir schon vorstellen. Ich mag es aber auch sehr in Österreich zu arbeiten. Es ist einfach ein anderes System. Am USB erlebe ich den Alltag strukturierter. Zum Beispiel bei der Überwachung von Patientinnen und Patienten helfen uns sogenannte Pocket Guides, eine Art Infokärtchen. Diese Vorgehensweise möchte ich gerne auch meinen zukünftigen Kolleginnen und Kollegen vorstellen. 


Jetzt geht es wieder nach Hause, ins Praktikum auf die interne Intensivstation. Was wirst Du Deinen Studienkolleginnen und –kollegen vom USB erzählen?

 

Dass es ein Riesenhaus ist (lacht)! Und ich möchte das interdisziplinäre Arbeiten positiv hervorheben. Man arbeitet mehr im Tandem, würde ich sagen. Ich bin mit den Ärztinnen und Ärzten schon per Du – das habe ich so noch nicht erlebt. Auch sehr gut finde ich das Angebot des Clinical Assessments, dabei analysieren wir Auszubildenden die Krankheitsbilder von Patientinnen und Patienten und setzen dann einen gezielt pflegerischen Fokus. Das möchte ich auch an die Leitung der Fachhochschule für Gesundheitsberufe Oberösterreich weitergeben. 

Ersamus

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